Argument #34 – Metapher: „Man muss die Bibel an Stelle X bildlich interpretieren.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - Metapher-ArgumentBehauptung: Das Metapher-Argument – „Man muss die Bibel an Stelle X bildlich interpretieren.“

Antwort: Woran macht man so etwas fest? Es ist bekannt, dass damalige Autoren bisweilen keinen großen Wert auf eine Unterscheidung von Fakt und Fiktion legten. Aber wie erkennt man an einer Bibelpassage, die nicht klar als Gleichnis o.ä. markiert ist, dass sie nicht wörtlich gemeint ist?

Richtig: Das lässt sich nicht erkennen.

Wenn man irgendeine Stelle zur Metapher umdeklariert, braucht man dafür objektive Kriterien.

Hat man die nicht, so kann man ab sofort nicht mehr unterscheiden, was die Bibel denn wörtlich meint und was nicht.

Wann ist eine Metapher metaphorisch gemeint? Und wann nicht?

Wort GottesDa es nie objektive Kriterien gibt, wenn eine Bibelstelle zur Metapher umdeklariert wird, muss man solche Argumente als ad hoc-Ausreden zurückweisen.

Die einzig und allein deswegen vorgebracht werden, weil die Wissenschaft nachgewiesen hat, dass sich die Bibel in einigen Punkten geirrt hat.

Wenn es einen allmächtigen Gott gäbe, der der Menschheit durch die Bibel akkurates Weltwissen vermitteln wollte, dann hätten die Christen schon vor der Wissenschaft erkannt, was er uns durch die Bibel mitteilen will.

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Argument #32: „Die Bibel sagt, es habe über 500 Zeugen für die Auferstehung gegeben.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - 500 Zeugen in der BibelBehauptung: „Die Bibel sagt, es habe über 500 Zeugen für die Auferstehung gegeben.“

Antwort: Paulus behauptete laut Bibel etwa 20 Jahre nach der angeblichen Auferstehung einer christlichen Korinthergemeinde gegenüber, Jesus sei «mehr als 500 Brüdern erschienen».

Mehr als eine Behauptung ist das nicht. Denn es liegt kein einziges dieser Zeugnisse vor.

Zudem waren die angeschriebenen Korinther ja bereits gläubig und nicht skeptisch. Zur damaligen Zeit waren die allermeisten Leute sowieso grundsätzlich nicht besonders skeptisch. Sondern enorm ignorant und abergläubisch.

Und selbst wenn jemand Paulus’ Behauptung hätte überprüfen wollen: Damals gab es keine Zeitungen, keine Telefone, kein Internet, keine Flugzeuge, Züge oder Autos. Die Person hätte eine lange, beschwerliche Reise auf sich nehmen und in der ganzen Gegend herumfragen müssen.

Und was hätte sie dann eventuell angetroffen? Ein paar Leute, die dasselbe behaupten, das Paulus behauptet.

Zeugen für alles Mögliche

Was beweist es, wenn jemand etwas behauptet? Im Buch Mormon gibt es eine Liste mit namentlich erwähnten Zeugen. Die schwören, die goldenen Tafeln gesehen zu haben, die Joseph Smith von einem Engel erhielt.

So einige Leute behaupten, sie seien von Aliens entführt worden. Für die übermenschlichen Kräfte des Gurus Sathya Sai Baba gab es tausende Zeugen. Nimmt man diesen Massstab, verliert man vor lauter glaubwürdigen Behauptungen den Verstand.

Und wenn die Person, die Paulus’ Behauptungen überprüfen wollte, keinen einzigen Zeugen gefunden hätte, hätte das ihren Glauben auch nicht zwingend beeinträchtigt.

Kurzum: Man kann nicht davon ausgehen, dass Paulus diese Behauptung nur aufstellen und damit durchkommen konnte, wenn das Christentum wahr ist.

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Ergänzung: Buchtipp

Der Jesuswahn - Cover
Der Jesuswahn

Der evangelische Theologe Heinz-Werner Kubitza (Der Jesus-Wahn) sagt in einem Interview, in welchem er grob seine Meinung zur christlichen Religion schildert:

  • „Dass Jesus keine neue Religion schaffen wollte, er langsam in die Rolle eines Gottessohnes hineingebastelt wurde, dass die Trinitätslehre kaum biblische Fundamente hat, dass die Bibel keine Dokumente aus erster und zweiter Hand enthält, Maria zur Gottesmutter erst durch Konzile geworden ist; dies und vieles mehr steht nachzulesen in vielen Büchern von neutestamentlichen Theologen.
  • Doch was gewönnen z.B. Pfarrer und Kirchen, wenn sie ihre Gemeinden auf diese Ergebnisse der Forschung aufmerksam machen würden? Dann kämen schnell Andere und würden konsequenterweise die Abschaffung oder zumindest das Ende der Privilegierung von Kirchen, Pfarrern und der Theologie an Universitäten fordern. Daran hat ja weder die Kirche, noch die Pfarrer und auch nicht die Theologieprofessoren ein Interesse. Man muss ja auch von irgendwas leben.“
    (Quelle: Heinz-Werner Kubitza in einem Interview auf heise.de)

Argument #31: „Die Bibel enthält erfüllte Prophezeiungen.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - ProphezeiungenBehauptung: „Die Bibel enthält erfüllte Prophezeiungen.“

Antwort: Es gibt viele Bücher und Menschen, die angeblich eingetroffene Prophezeiungen gemacht haben. Wäre das der Fall, so bedeutete es nur eines: Da hat jemand die Zukunft richtig vorhergesagt. Es würde nicht bedeuten, dass wir wüssten, woher der Prophezeiende sein Wissen hatte. Und es würde auch nicht bedeuten, dass jede andere Aussage dieses Buches/Individuums wahr ist.

Kriterien zur Überprüfung von Prophezeiungen

Wenn es um angebliche göttliche Prophezeiungen geht, sollte man zuerst sicherstellen, dass es sich bei der behaupteten Prophezeiung überhaupt um eine Vorhersage handelt. Irgendwelche Passagen aus dem alten Testament, in denen ein Ereignis geschildert wird, sind keine Vorhersagen (fragen Sie dazu einen schriftkundigen Juden).

In einem nächsten Schritt muss man sicherstellen, dass die Prophezeiung vor dem Ereignis gemacht wurde, das sie angeblich prophezeite.

Anschließend muss verifiziert werden, dass die Erfüllung der Prophezeiung als gesichert gilt und nicht erfunden werden konnte. Für die Autoren der Evangelien etwa war es kein Problem, ihre Geschichten so zu verfassen, dass sie zu den angeblichen Prophezeiungen aus dem AT passten.

Die Prophezeiung muss so spezifisch sein, dass sie nur durch ein einziges ganz spezifisches Ereignis erfüllt werden kann. Zu sagen, dass es irgendwann irgendwo einmal Naturkatastrophen und Krieg geben werde, bedarf keines göttlichen Wissens.

Sie darf nichts Alltägliches vorhersagen. Wenn ich in einer Gegend, in der Völker ständig Kriege führen, prophezeie, dass eine Stadt irgendwann einmal zerstört werden wird, ist das wahrlich nichts Göttliches.

Zudem darf eine Prophezeiung nichts vorhersagen, das Menschen hören und dann aktiv herbeiführen können. Wenn man einem Volk prophezeit, dass es irgendwann seinen eigenen Staat haben wird, und sich das dann irgendwann eines Tages erfüllt, dann ist das so spektakulär, wie wenn ich prophezeie, dass ich heute ein Steak essen werde, und mir dann im Restaurant eines bestelle.

Keine einzige biblische Prophezeiung erfüllt all diese Bedingungen.

Und zum Schluss darf ein Buch, das von einem allmächtigen, allwissenden Gott stammt, keine einzige falsche Vorhersage enthalten.

Die Bibel enthält aber mehrere davon: Zum Beispiel…

  • stellten sich den Israeliten auf dem Weg ins verheißene Land Gottes Vorhersage entgegen andere Völker in den Weg,
  • die Stadt Tyrus wurde wieder aufgebaut,
  • Ägypten war nie 40 Jahre lang unbewohnt,
  • der Nil trocknete nie aus,
  • und Jesus kam nicht zu Lebzeiten seiner Jünger zurück.

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Argument #30: „Menschen haben eine selbstlose Moral, die der allgütige Gott ihnen ins Herz geschrieben haben muss.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - Selbstlose MoralBehauptung: „Menschen haben eine selbstlose Moral, die der allgütige Gott ihnen ins Herz geschrieben haben muss.“

Antwort: Unsere Moral ist oft genug nicht selbstlos. Und keine zwei Menschen haben dasselbe Moralkonzept.

Wie auch die Vielfalt des Lebens werden Moral und Altruismus gut durch die Evolution erklärt.

Es handelt sich dabei um Überlebensvorteile: Unsere Vorfahren erkannten, dass ihr Überleben sicherer war, wenn sie mit anderen kooperierten und sich in funktionierenden Gemeinschaften zusammenschlossen, in denen Regeln des Zusammenlebens galten.

Behandle den anderen, wie du behandelt werden willst – solche Grundregeln wurden schon lange vor der Bibel aufgeschrieben.

Und wenn wir aus Mitleid jemandem helfen, so bekämpfen wir dadurch das negative Gefühl des Mit-Leides in uns und handeln aufgrund der Angst davor, im Wissen darum weiterleben zu müssen, dass wir hier nicht geholfen haben. Letztlich handeln wir deshalb nicht selbstlos.

Wenn wir keine Ahnung hätten, woher die ach so selbstlose Moral kommt, würde das bedeuten, dass wir keine Ahnung hätten, und nichts weiter.

Der christliche Gott käme als Erklärung nicht in Frage. Denn wenn es ihn gibt, dann hat er etliche Gebote und Weisungen erlassen. Und ist folglich nicht der Ansicht, dass der Mensch über einen verlässlichen eingebauten moralischen Kompass verfügt.

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Argument #29: „Gott ist trotz des Leides in der Welt gut, denn er ist moralisch verpflichtet, uns den freien Willen zu gewähren.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - über den freien WIllenBehauptung: „Gott ist trotz des Leides in der Welt gut, denn er ist moralisch verpflichtet, uns den freien Willen zu gewähren.“

Antwort: Dieses Argument nimmt an, dass es unmoralisch wäre, wenn Gott es einem Menschen verunmöglichen würde, seinen Willen uneingeschränkt in die Tat umzusetzen.

Hierbei wird zunächst ignoriert, dass jeder Mensch manche Dinge nicht tun kann, die er tun will, z.B. fliegen.

Dieser Gott hätte es uns also bereits verunmöglicht, unseren Willen uneingeschränkt in die Tat umzusetzen.

Zudem ist ein solcher freier Wille für alle gar nicht möglich. Weil sich die Wünsche verschiedener Menschen widersprechen können.

Über den freien Willen von Tätern

Wenn Gräueltaten passieren, gewährt dieser Gott nur den Tätern ihren Wunsch. Während er denjenigen der Opfer übergeht.

Der Vorbringende dieses Arguments verteidigt dies als moralisch richtig und will also keine generelle Entscheidungsfreiheit für alle, sondern nur uneingeschränkte Handlungsfreiheit für Übeltäter.

Nicht vergessen: Wir gehen dazwischen, wenn unsere Kinder einander in die Haare geraten.  Und wir haben die Polizei und Sicherheitsdienste ins Leben gerufen, deren Aufgabe es unter anderem ist, unmoralische Taten zu verhindern.

Dies zeigt, dass wir der Meinung sind, dass es genau anders herum ist, als dieses Argument es behauptet: Jemanden daran zu hindern, eine unmoralische Tat zu begehen, ist nicht unmoralisch, sondern löblich.

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Argument #28: „Gott ist trotz Leid in der Welt gut, denn wir Menschen allein tragen die Verantwortung dafür.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - LeidBehauptung: „Gott ist trotz Leid in der Welt gut, denn wir Menschen allein tragen die Verantwortung dafür.“

Antwort: Dieses Argument ignoriert zunächst einmal alles Leid, das nicht menschengemacht, sondern in der Welt angelegt ist. Darunter Krankheiten, Naturkatastrophen, große Teile des Leides in der Tierwelt etc.

Zudem: Gott ist definiert als allmächtig und allwissend. Was bedeutet, dass er bei der Erschaffung jedes Menschen wüsste, was dieser Mensch auf der Erde tun würde.

Das bedeutet, er entschiede sich mit der Erschaffung jedes Menschen dafür, dass die Vorhaben dieses Menschen Wirklichkeit werden.

Ein allmächtiger, allwissender Gott hätte etwa Hitler erschaffen, vorhergesehen, was dieser auf der Erde tun würde, und ihn dann in Kenntnis dessen auf die Erde geschickt und so bewusst und mit voller Absicht den Holocaust ausgelöst.

Zudem ist Gott ja eben definiert als allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. Ein solcher Gott stünde gewissermaßen bei jeder unmoralischen Tat auf der Erde daneben. Mit dem Wissen darum, was gleich geschehen wird. Und mit den Fähigkeiten, es ohne Probleme zu verhindern.

Wenn es einen allmächtigen, allgütigen, allwissenden, allgegenwärtigen Gott gäbe, so könnte nichts ohne seine Einwilligung geschehen. Somit wäre so ein Gott für alles Leid direkt verantwortlich bzw. mitverantwortlich.

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Argument #27: „Über einen Gott können wir beschränkten Menschen nicht urteilen, also ist es Unfug, ihn ethisch zu kritisieren.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - UnfugBehauptung: „Über einen Gott können wir beschränkten Menschen nicht urteilen, also ist es Unfug, ihn ethisch zu kritisieren.“

Antwort: Wer den Gott, von dem die Bibel spricht, als gut bezeichnet – was Vorbringende dieses Arguments in aller Regel tun –, beurteilt ihn. Und ist also sehr wohl der Ansicht, dass er beurteilbar ist.

Wenn wir diese Gottesvorstellung nicht beurteilen könnten, könnten wir sie auch nicht als gut beurteilen.

Mit diesem Argument würde also nicht nur der Kritik, sondern auch der Anbetung Gottes die Grundlage entzogen.

Natürlich könnten wir diesen Gott, falls es ihn gäbe, beurteilen. Wenn es ihn gibt, dann lässt er entweder unsäglich viel Leid zu bzw. verursacht dieses bewusst. Sollte das kritisiert werden oder könnte es dafür eine entschuldigende Begründung geben?

Jede Entschuldigung, die wir bei Menschen für das Erzeugen von Leid akzeptieren, basiert auf der menschlichen Unzulänglichkeit: Wir verzeihen Menschen, weil wir wissen, dass ihr Wissen beschränkt ist. Und dass ihr Wille von unzähligen Faktoren beeinflusst wird. Und weil Menschen oft zwischen mehreren Übeln entscheiden müssen, um ein Ziel zu erreichen.

Unfug?

Für Gott gilt nichts davon. Gott ist definiert als allmächtig und allwissend. Was bedeutet, dass er zu nichts gezwungen und völlig uneingeschränkt wäre.

Es folgt also logisch, dass keine Entschuldigung für Gott möglich wäre. Und dass die christliche Gottesvorstellung auf jeden Fall ethisch kritisiert werden muss.

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Argument #26: „Religion tut Menschen gut.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Antworten auf die großen FragenBehauptung: „Religion tut Menschen gut.“

Antwort: Wieder kein Argument für die Wahrheit des Gottesglaubens. Sondern nur dafür, dass er wünschenswert wäre.

Dass ihr Glaube ihnen guttut, werden wohl alle Religiösen aussagen. Und auch Aussteiger, die heute bezeugen, dass ihnen ihr Glaube alles andere als nur gut getan hat, sagten das früher aus.

Es mag in gewisser Hinsicht auch stimmen, aber wir müssen uns das Gesamtbild anschauen, um zu einem vernünftigen Urteil zu gelangen.

Religiöser Glaube beinhaltet zahlreiche Gefahren.

Auf der intellektuellen Seite legitimiert der Glaube fehlerhaftes Denken.

Er lehrt, dass es gut und richtig sei,

  • Dinge ohne guten Grund zu glauben
  • unhinterfragt Autoritäten zu glauben und zu gehorchen
  • subjektiv gedeutete persönliche Erfahrungen und Emotionen über belegte Fakten zu stellen etc.

Das behindert die Fähigkeit, rationale Entscheidungen zu treffen und die besten Problemlösungsstrategien zu verwenden. Es verwehrt einem wertvolle Erkenntnisse und öffnet jedem Unsinn und jeder Unmoral Tür und Tor.

Auf der emotionalen Seite beinhaltet die Bibel zahllose Aussagen, die unsägliche Schuldgefühle und Angst hervorrufen. Und die über die Jahrhunderte einen riesigen Berg zerrütteter Seelen hinterlassen haben.

Nun könnte eingewandt werden, dass nicht alle Gläubigen das aus ihren Schriften herauslesen. Das ändert aber nichts daran, dass diese Dinge entweder die richtige Interpretation der „heiligen“ Schriften oder zumindest eine plausible, theologisch vertretbare Interpretation davon sind (ich liefere gern Bibelstellen). Und in beiden Fällen gehört die Schrift dafür kritisiert.

Es ist inzwischen erwiesen, dass Menschen keinen Glauben brauchen, um glücklich zu sein. Und dass es mit Glauben allein niemandem besser geht.

Die glücklichsten Länder der Welt sind laut Studien einige der ungläubigsten Länder überhaupt (Skandinavien). Die Dinge, die Gläubigen wirklich guttun, sind Dinge, die mit der Religion oft einhergehen, die aber auch ohne Religion problemlos möglich sind – in erster Linie ein gutes soziales Netz.

Das Leben lässt sich faktisch auch ohne das Religionsplacebo gut bewältigen. Und das ist auch besser so. Denn dieses Placebo kann haufenweise schlechte Nebenwirkungen haben.

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Argument #25: „Ohne Gott gibt es keine Hoffnung.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Ohne Gott gibt es keine HoffnungBehauptung: „Ohne Gott gibt es keine Hoffnung.“

Antwort: Auch dies ist kein Argument für Gottes Existenz.  Sondern nur ein Argument dafür, dass seine Existenz wünschenswert wäre.

Unsere Existenz ist wohl endlich.

Aber überlegen Sie einmal: Wann in Ihrem Leben war Endlichkeit sonst einmal ein Grund, etwas als völlig sinn- und wertlos zu bezeichnen?

Ihr Auto wird eines Tages seinen Geist aufgeben, Ihre Ferien werden eines Tages enden, Ihren Lieblingsfilm und Ihr Lieblingsessen können Sie nur während einer begrenzten Zeit genießen.

Dennoch haben Sie das Auto gekauft und nutzen es, dennoch fahren Sie in die Ferien, dennoch gucken Sie Filme und kochen sich Ihr Leibgericht. Nur weil etwas nicht unendlich ist, ist es nicht sinn- und wertlos.

Und das gilt auch für Ihr Leben.

Es gibt viel sinnloses Leid und Ungerechtigkeit, die wohl nie bestraft werden wird.

Die Frage ist: Wollen wir uns der Realität stellen und effektiv versuchen, sie zu verbessern? Oder betäuben wir uns lieber mit Wunschträumen?

Ist uns Wahrheit oder Trost um jeden Preis wichtiger?

Ich meine: Es gibt viele Wege, auch ohne einen Gott Trost zu finden – sei es bei Mitmenschen, in Kunst, Kultur, Wissenschaft, Philosophie oder sonstwo.

Und nur, wenn wir die ungeschminkte Realität im Blick behalten, haben wir eine Chance, sie wirklich zu verbessern.

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Argument #24: „Ohne Gott hat das Leben keinen Sinn.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Ohne Gott hat das Leben keinen SinnBehauptung: „Ohne Gott hat das Leben keinen Sinn.“

Antwort: Das wäre kein Argument für die Existenz Gottes, sondern nur ein Argument dafür, dass seine Existenz wünschenswert wäre.

Aber überlegen wir uns einmal, was die Existenz eines «Sinn des Lebens» eigentlich bedeuten würde. Es würde heißen, dass das Leben jedes einzelnen Menschen einen unverrückbar vorgegebenen Zweck hätte.

Das ist, als hätten wir alle eine Staffelei bekommen, aber dürften nur bestimmte Schablonen zum Malen benutzen.

Wenn jemand sagt, ohne Gott habe das Leben keinen Sinn, dann ist das so, als würde jemand sagen, ohne bestimmte vorgefertigte Schablonen könne man nicht malen.

Wenn es niemanden gibt, der einem eine Schablone aufzwingt, dann bedeutet das, dass man mit der Staffelei anfangen darf, was immer man will – wahre Freiheit.

Jeder Mensch bestimmt selbst, welchen Sinn er seinem Leben geben möchte. Welche Ziele er erreichen will. Und was er auf der Welt beeinflussen und verändern möchte.

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