Behauptung: „Religion tut Menschen gut.“
Antwort: Wieder kein Argument für die Wahrheit des Gottesglaubens. Sondern nur dafür, dass er wünschenswert wäre.
Dass ihr Glaube ihnen guttut, werden wohl alle Religiösen aussagen. Und auch Aussteiger, die heute bezeugen, dass ihnen ihr Glaube alles andere als nur gut getan hat, sagten das früher aus.
Es mag in gewisser Hinsicht auch stimmen, aber wir müssen uns das Gesamtbild anschauen, um zu einem vernünftigen Urteil zu gelangen.
Religiöser Glaube beinhaltet zahlreiche Gefahren.
Auf der intellektuellen Seite legitimiert der Glaube fehlerhaftes Denken.
Er lehrt, dass es gut und richtig sei,
- Dinge ohne guten Grund zu glauben
- unhinterfragt Autoritäten zu glauben und zu gehorchen
- subjektiv gedeutete persönliche Erfahrungen und Emotionen über belegte Fakten zu stellen etc.
Das behindert die Fähigkeit, rationale Entscheidungen zu treffen und die besten Problemlösungsstrategien zu verwenden. Es verwehrt einem wertvolle Erkenntnisse und öffnet jedem Unsinn und jeder Unmoral Tür und Tor.
Auf der emotionalen Seite beinhaltet die Bibel zahllose Aussagen, die unsägliche Schuldgefühle und Angst hervorrufen. Und die über die Jahrhunderte einen riesigen Berg zerrütteter Seelen hinterlassen haben.
Nun könnte eingewandt werden, dass nicht alle Gläubigen das aus ihren Schriften herauslesen. Das ändert aber nichts daran, dass diese Dinge entweder die richtige Interpretation der „heiligen“ Schriften oder zumindest eine plausible, theologisch vertretbare Interpretation davon sind (ich liefere gern Bibelstellen). Und in beiden Fällen gehört die Schrift dafür kritisiert.
Es ist inzwischen erwiesen, dass Menschen keinen Glauben brauchen, um glücklich zu sein. Und dass es mit Glauben allein niemandem besser geht.
Die glücklichsten Länder der Welt sind laut Studien einige der ungläubigsten Länder überhaupt (Skandinavien). Die Dinge, die Gläubigen wirklich guttun, sind Dinge, die mit der Religion oft einhergehen, die aber auch ohne Religion problemlos möglich sind – in erster Linie ein gutes soziales Netz.
Das Leben lässt sich faktisch auch ohne das Religionsplacebo gut bewältigen. Und das ist auch besser so. Denn dieses Placebo kann haufenweise schlechte Nebenwirkungen haben.
Repost des Beitrages mit freundlicher Genehmigung des Autors.