Behauptung: „Es ist besser, zur Sicherheit an Gott zu glauben. Wenn es ihn gibt, gewinnt man dann das ewige Paradies, wenn es ihn nicht gibt, hat man nichts verloren. Wenn man nicht an ihn glaubt und es gibt ihn, landet man hingegen in der Hölle.“ (Pascals Wette)
Antwort: Dieses Argument, das nach seinem Urheber Blaise Pascal „Pascals Wette“ genannt wird, beinhaltet einige fragwürdige Annahmen.
- Das Argument geht davon aus, dass es nur diese zwei Möglichkeiten gibt: Entweder gibt es den christlichen Gott oder keinen. Das ist ein falsches Dilemma, da viele weitere von Menschen angebetete Götter rein theoretisch existieren könnten. Man ist also nicht einfach in Sicherheit, wenn man an einen der unzähligen möglichen Götter glaubt.
- Das Argument „Pascals Wette“ geht davon aus, dass Gott es nicht durchschauen würde / es ihm egal wäre, dass man nicht ehrlich an ihn glaubt, sondern nur berechnend zur Sicherheit.
- Das Argument geht davon aus, dass Glaube allein durch Willenskraft herbeigeführt werden kann. Versuchen Sie einmal, sich allein durch Willenskraft davon überzeugen, dass Ihnen irgendwann in Ihrem Leben ein mysteriöser Wohltäter eine Million auszahlen wird. Wie Sie merken werden, klappt das nicht, denn was wir über die Realität glauben, können wir nicht einfach grundlos entscheiden.
- Das Argument geht davon aus, dass religiöser Glaube keinerlei Investitionen beinhaltet. Glaubt man aber der Bibel, so ist einiges an Engagement nötig, um es in den Himmel zu schaffen. Und wenn sie nicht wahr wäre, hätte man die Zeit eindeutig besser einsetzen können. Die Behauptung von vorhin mit dem mysteriösen Wohltäter würde denjenigen, der sie glaubt, bestimmt fröhlich stimmen – aber sie würde wohl auch dazu führen, dass er sein Denken, seine Entscheidungen und sein ganzes Leben auf diesen Glaubenssatz ausrichtet. Er hätte vernünftigere Entscheidungen treffen und seine Zeit sinnvoller einsetzen können.
Repost des Beitrages mit freundlicher Genehmigung des Autors.