Behauptung: „Auch an Logik, Wissen und Vernunft kann man nur glauben.“
Antwort: Wenn man das sagt, setzt man eine ganze Menge an Dingen voraus.
Zunächst einmal die Logik. Denn man setzt voraus, dass die Konzepte, die dieser Satz übermitteln soll, mit sich selbst identisch und nicht widersprüchlich etc. sind.
Würde die Logik nicht gelten, wären nicht einmal simpelste Gedanken denkbar, da keine Regeln mehr gelten würden. Die Logik ist ein unverzichtbares Grundgerüst.
Als nächstes setzt man auch die Vernunft voraus. Denn man nennt ein Argument und appelliert an die Vernunft seines Gegenübers.
Ein Argument gegen die Vernunft ist ein Argument gegen das Argumentieren und widerlegt sich folglich selbst.
Ohne Wissen keine Argumente
Genauso verhält es sich auch mit einem Argument gegen das Wissen: Könnte man nichts wissen, so könnte man auch keine Argumente formulieren und aussprechen und niemand könnte sie aufnehmen und verstehen. Das Argument widerlegt sich also bereits selbst.
Aber auch so ist klar, dass man an Logik, Wissen und Vernunft nicht glauben muss.
Die Logik müssen wir voraussetzen, da ansonsten die gesamte Realität ein einziges unverstehbares Durcheinander aus gleichzeitig existierenden und nicht existierenden Dingen mit widersprüchlichen Eigenschaften wäre.
Und die Wissenschaft glaubt nicht einfach an Wissen und Vernunft. Sondern sie benutzt diese Dinge – mit Erfolg. Es funktioniert.
Natürlich ist Wissen nie absolut sicher und die Vernunft nicht perfekt. Aber das heisst nicht, dass sie völlig unverlässlich und nutzlos sind. Wie ihre Erfolge bis heute immer und immer wieder beweisen.
Repost des Beitrages mit freundlicher Genehmigung des Autors.