Behauptung: „Es wurde nie bewiesen, dass Gott nicht existiert.“
Antwort: Eine Grundregel des logisch-kritischen Denkens: Wenn sich mit einem Argument eine riesige Anzahl absurder Behauptungen verteidigen lässt, ist es ein schlechtes Argument.
Und das ist bei diesem Argument in extremster Weise der Fall, denn man könnte sich wohl unendlich viele Dinge ausdenken, deren Inexistenz bislang nicht belegt wurde.
Der Vorbringende müsste also an eine unendliche Anzahl von Dingen glauben, wenn er dieses Argument für gültig hält.
Ausserdem kritisiert der Vorbringende hier die Beweislosigkeit einer Ansicht. Er impliziert also, dass Ansichten von Beweisen gestützt werden müssen. Und er muss sich im Folgenden der Frage stellen, ob er denn Beweise für seine Ansichten hat.
Wenn ihm – wie so vielen Theisten – die Unbewiesenheit seiner Ansichten egal ist, wäre es unredlich, die selbe Unbewiesenheit bei anderen Ansichten zu kritisieren.
Entweder oder!
Repost des Beitrages mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Ergänzung
Eine Existenz-Behauptung muss begründet werden, nicht eine Nichtexistenz-Behauptung. Und je verwegener und unplausibler die Behauptung ist, desto gravierender müssten die Argumente sein.
Ich muss also die Nichtexistenz Gottes gar nicht begründen, sondern umgekehrt müssten die Gläubigen die Existenz ihres Gottes belegen. Und zwar mit wirklich starken Argumenten. Und nicht mit subjektiven Gefühlen und vormittelalterlichen Mythen und Legenden.