Behauptung: „Ohne Gott gibt es keine Hoffnung.“
Antwort: Auch dies ist kein Argument für Gottes Existenz. Sondern nur ein Argument dafür, dass seine Existenz wünschenswert wäre.
Unsere Existenz ist wohl endlich.
Aber überlegen Sie einmal: Wann in Ihrem Leben war Endlichkeit sonst einmal ein Grund, etwas als völlig sinn- und wertlos zu bezeichnen?
Ihr Auto wird eines Tages seinen Geist aufgeben, Ihre Ferien werden eines Tages enden, Ihren Lieblingsfilm und Ihr Lieblingsessen können Sie nur während einer begrenzten Zeit genießen.
Dennoch haben Sie das Auto gekauft und nutzen es, dennoch fahren Sie in die Ferien, dennoch gucken Sie Filme und kochen sich Ihr Leibgericht. Nur weil etwas nicht unendlich ist, ist es nicht sinn- und wertlos.
Und das gilt auch für Ihr Leben.
Es gibt viel sinnloses Leid und Ungerechtigkeit, die wohl nie bestraft werden wird.
Die Frage ist: Wollen wir uns der Realität stellen und effektiv versuchen, sie zu verbessern? Oder betäuben wir uns lieber mit Wunschträumen?
Ist uns Wahrheit oder Trost um jeden Preis wichtiger?
Ich meine: Es gibt viele Wege, auch ohne einen Gott Trost zu finden – sei es bei Mitmenschen, in Kunst, Kultur, Wissenschaft, Philosophie oder sonstwo.
Und nur, wenn wir die ungeschminkte Realität im Blick behalten, haben wir eine Chance, sie wirklich zu verbessern.
Repost des Beitrages mit freundlicher Genehmigung des Autors.