Argument #30: „Menschen haben eine selbstlose Moral, die der allgütige Gott ihnen ins Herz geschrieben haben muss.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Selbstlose MoralBehauptung: „Menschen haben eine selbstlose Moral, die der allgütige Gott ihnen ins Herz geschrieben haben muss.“

Antwort: Unsere Moral ist oft genug nicht selbstlos. Und keine zwei Menschen haben dasselbe Moralkonzept.

Wie auch die Vielfalt des Lebens werden Moral und Altruismus gut durch die Evolution erklärt.

Es handelt sich dabei um Überlebensvorteile: Unsere Vorfahren erkannten, dass ihr Überleben sicherer war, wenn sie mit anderen kooperierten und sich in funktionierenden Gemeinschaften zusammenschlossen, in denen Regeln des Zusammenlebens galten.

Behandle den anderen, wie du behandelt werden willst – solche Grundregeln wurden schon lange vor der Bibel aufgeschrieben.

Und wenn wir aus Mitleid jemandem helfen, so bekämpfen wir dadurch das negative Gefühl des Mit-Leides in uns und handeln aufgrund der Angst davor, im Wissen darum weiterleben zu müssen, dass wir hier nicht geholfen haben. Letztlich handeln wir deshalb nicht selbstlos.

Wenn wir keine Ahnung hätten, woher die ach so selbstlose Moral kommt, würde das bedeuten, dass wir keine Ahnung hätten, und nichts weiter.

Der christliche Gott käme als Erklärung nicht in Frage. Denn wenn es ihn gibt, dann hat er etliche Gebote und Weisungen erlassen. Und ist folglich nicht der Ansicht, dass der Mensch über einen verlässlichen eingebauten moralischen Kompass verfügt.

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Argument #27: „Über einen Gott können wir beschränkten Menschen nicht urteilen, also ist es Unfug, ihn ethisch zu kritisieren.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - UnfugBehauptung: „Über einen Gott können wir beschränkten Menschen nicht urteilen, also ist es Unfug, ihn ethisch zu kritisieren.“

Antwort: Wer den Gott, von dem die Bibel spricht, als gut bezeichnet – was Vorbringende dieses Arguments in aller Regel tun –, beurteilt ihn. Und ist also sehr wohl der Ansicht, dass er beurteilbar ist.

Wenn wir diese Gottesvorstellung nicht beurteilen könnten, könnten wir sie auch nicht als gut beurteilen.

Mit diesem Argument würde also nicht nur der Kritik, sondern auch der Anbetung Gottes die Grundlage entzogen.

Natürlich könnten wir diesen Gott, falls es ihn gäbe, beurteilen. Wenn es ihn gibt, dann lässt er entweder unsäglich viel Leid zu bzw. verursacht dieses bewusst. Sollte das kritisiert werden oder könnte es dafür eine entschuldigende Begründung geben?

Jede Entschuldigung, die wir bei Menschen für das Erzeugen von Leid akzeptieren, basiert auf der menschlichen Unzulänglichkeit: Wir verzeihen Menschen, weil wir wissen, dass ihr Wissen beschränkt ist. Und dass ihr Wille von unzähligen Faktoren beeinflusst wird. Und weil Menschen oft zwischen mehreren Übeln entscheiden müssen, um ein Ziel zu erreichen.

Unfug?

Für Gott gilt nichts davon. Gott ist definiert als allmächtig und allwissend. Was bedeutet, dass er zu nichts gezwungen und völlig uneingeschränkt wäre.

Es folgt also logisch, dass keine Entschuldigung für Gott möglich wäre. Und dass die christliche Gottesvorstellung auf jeden Fall ethisch kritisiert werden muss.

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Argument #25: „Ohne Gott gibt es keine Hoffnung.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - Ohne Gott gibt es keine HoffnungBehauptung: „Ohne Gott gibt es keine Hoffnung.“

Antwort: Auch dies ist kein Argument für Gottes Existenz.  Sondern nur ein Argument dafür, dass seine Existenz wünschenswert wäre.

Unsere Existenz ist wohl endlich.

Aber überlegen Sie einmal: Wann in Ihrem Leben war Endlichkeit sonst einmal ein Grund, etwas als völlig sinn- und wertlos zu bezeichnen?

Ihr Auto wird eines Tages seinen Geist aufgeben, Ihre Ferien werden eines Tages enden, Ihren Lieblingsfilm und Ihr Lieblingsessen können Sie nur während einer begrenzten Zeit genießen.

Dennoch haben Sie das Auto gekauft und nutzen es, dennoch fahren Sie in die Ferien, dennoch gucken Sie Filme und kochen sich Ihr Leibgericht. Nur weil etwas nicht unendlich ist, ist es nicht sinn- und wertlos.

Und das gilt auch für Ihr Leben.

Es gibt viel sinnloses Leid und Ungerechtigkeit, die wohl nie bestraft werden wird.

Die Frage ist: Wollen wir uns der Realität stellen und effektiv versuchen, sie zu verbessern? Oder betäuben wir uns lieber mit Wunschträumen?

Ist uns Wahrheit oder Trost um jeden Preis wichtiger?

Ich meine: Es gibt viele Wege, auch ohne einen Gott Trost zu finden – sei es bei Mitmenschen, in Kunst, Kultur, Wissenschaft, Philosophie oder sonstwo.

Und nur, wenn wir die ungeschminkte Realität im Blick behalten, haben wir eine Chance, sie wirklich zu verbessern.

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Argument #24: „Ohne Gott hat das Leben keinen Sinn.“

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Religiöse Argumente unter der Lupe - Ohne Gott hat das Leben keinen SinnBehauptung: „Ohne Gott hat das Leben keinen Sinn.“

Antwort: Das wäre kein Argument für die Existenz Gottes, sondern nur ein Argument dafür, dass seine Existenz wünschenswert wäre.

Aber überlegen wir uns einmal, was die Existenz eines «Sinn des Lebens» eigentlich bedeuten würde. Es würde heißen, dass das Leben jedes einzelnen Menschen einen unverrückbar vorgegebenen Zweck hätte.

Das ist, als hätten wir alle eine Staffelei bekommen, aber dürften nur bestimmte Schablonen zum Malen benutzen.

Wenn jemand sagt, ohne Gott habe das Leben keinen Sinn, dann ist das so, als würde jemand sagen, ohne bestimmte vorgefertigte Schablonen könne man nicht malen.

Wenn es niemanden gibt, der einem eine Schablone aufzwingt, dann bedeutet das, dass man mit der Staffelei anfangen darf, was immer man will – wahre Freiheit.

Jeder Mensch bestimmt selbst, welchen Sinn er seinem Leben geben möchte. Welche Ziele er erreichen will. Und was er auf der Welt beeinflussen und verändern möchte.

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Argument #9: „Gott übersteigt den Verstand und unterliegt nicht der Logik. Man kann diese Dinge nicht auf ihn anwenden.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Gott übersteigt den Verstand und unterliegt nicht der Logik. Man kann diese Dinge nicht auf ihn anwenden.“

Antwort: Überlegen wir einmal, was die Konsequenzen wären, wenn Gott nicht Verstand und Logik unterläge.

Es würde bedeuten, dass wir nicht ansatzweise verstehen könnten, was Gott überhaupt ist und wie er funktioniert. «Gott existiert» würde dann so viele Informationen beinhalten wie «Hablurpoglucks existiert».

Gott könnte zugleich existieren und nicht existieren. Er könnte auch halb oder zu einem Viertel existieren.

Wir könnten uns an keinem einzigen Wort der Bibel orientieren, da wir ja nur Verstand und Logik zur Verfügung haben, um aus Texten Informationen zu entnehmen.

Texte von einem Wesen, das nicht Verstand und Logik unterliegt, könnten das Gegenteil von dem bedeuten, was da steht. Und unendlich viel anderes – es ließe sich nicht bestimmen.

Man könnte nichts mehr über Gott glauben, da in diesem Zusammenhang keine Regeln gelten würden. Wenn man sagt, man glaube an einen Gott, der mit dem Verstand nicht zu erfassen sei, so sagt man: «Ich habe keine Ahnung, wovon ich hier eigentlich gerade rede.»

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Argument #8: „Gott kann man nicht mit dem Verstand finden, nur mit dem Herzen“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Gott kann man nicht mit dem Verstand finden, nur mit dem Herzen“

Antwort: Hiermit ist in der Regel gemeint, dass der Glaube an Gott keine „Kopfsache“, sondern reine „Herzenssache“ sei.

Doch hat der Glaube an Gott wirklich nichts mit dem Verstand zu tun?

Wenn wir Gottes Existenz auf der Basis von Erlebnissen oder Gefühlen, also quasi mit dem Herzen akzeptieren, ziehen wir aus einem Grund – hier also einem Erlebnis oder Gefühl – einen Schluss.

Man kann nur anhand des Verstandes Schlüsse ziehen.

Glauben mit dem Herzen, ohne Verstand?Glaube ist immer auch „Kopfsache“. Und folglich ergibt es absolut Sinn, über die rationale Rechtfertigung des Glaubens zu reden.

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Argument #7: „Wenn man Gott ehrlich sucht, findet man ihn auch.“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Wenn man Gott ehrlich sucht, findet man ihn auch.“

Antwort: Es ist wichtig, sich zu verdeutlichen, was man mit diesem Argument impliziert: Es gibt unzählige Menschen, die Gott gesucht und nicht gefunden haben. Oder die durch ihre Suche zu einer anderen Religion als dem Christentum gelangt sind.

Bringt man dieses Argument vor, bezeichnet man pauschal jeden einzelnen Menschen, der nach Gott gesucht hat und dennoch nicht (mehr) an Gott glaubt, als unehrlich.

Es sollte offensichtlich sein, dass man es sich zu einfach macht, wenn man so viele Menschen dermaßen verleumdet, ohne sie und ihre Motive zu kennen.

Nach Gründen fragen

Christen wehren sich oft sehr heftig dagegen, wenn Außenstehende pauschal über Bekehrungserlebnisse und andere Zeugnisse von Gläubigen urteilen.

In gleicher Weise sind Ungläubige verständlicherweise oft ungehalten, wenn man ihnen unlautere Motive unterstellt, ohne ihre wahren Motive zu kennen.

Wir würden nie sagen, dass jeder, der ehrlich seinen Glauben hinterfragt, Atheist wird, und alle anderen einfach als unehrlich abstempeln.

Wir fragen Gläubige nach ihren Gründen, statt sie pauschal zu verurteilen. Und wir wünschen uns, dass Gläubige sich auch uns gegenüber so verhalten.

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