Argument #21: „Der Glaube verändert Menschen.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Glaube verändertBehauptung: „Der Glaube verändert Menschen.“

Antwort: Weltanschauungen haben es so an sich, dass sie Leute verändern. Jede Religion kann das, und auch andere Ideologien tun es.

Aber nur weil eine Religion einen Menschen verändert, bedeutet das nicht, dass sie wahr ist.

Das zeigt nur, dass sie Menschen verändern kann, mehr nicht.

Spätestens, wenn wir einsehen, dass verschiedene Religionen mit inkompatiblen Wahrheitsansprüchen Menschen tiefgreifend verändern, sollte uns klar werden, dass eine Religion nicht zwingend wahr sein muss, um Menschen verändern zu können.

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Argument #16: „Evolution und Glaube sind vereinbar.“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Evolution und Glaube sind vereinbar.“

Antwort: Die Evolution ist ein Prozess, bei dem aufgrund von natürlicher Selektion besser angepasste Organismen ihre Gene eher weitergeben können als schlechter angepasste Organismen. Wodurch sich die Organismen mit der Zeit verändern.

Sie ist ein Prozess, der nicht zielgerichtet verläuft. Sondern der äußerst ineffizient und langsam vonstatten geht. Und der massenhaft «Abfall» auftürmt und durch Leid und Tod angetrieben wird.

Ohne Gnade werden unzählige Lebewesen grausam ausgerottet, wodurch sich das Erbgut stückweise besser an die Umgebung anpasst. Und wenn Veränderungen in der Umgebung zu schnell passieren, sterben ganze Arten rasch aus.

Evolution und Glaube sind nicht vereinbar

Es dauert Millionen von Jahren, bis das Leben überhaupt entsteht. Geschweige denn, bis der Mensch die Bühne betritt. Und dieser Mensch ist gezeichnet von seiner evolutionären Vergangenheit, was ihm etwa schmerzende Weisheitszähne und zahlreiche funktionsfreie Körperteile wie das Steißbein, die Haaraufrichtemuskeln oder den kleinen Zeh eingebrockt hat.

All das ist nicht mit einem Gott kombinierbar. Einem Gott, der allmächtig ist und zielgerichtet arbeitet. Und für die betroffenen Lebewesen nur das Beste im Sinn hat.

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Argument #14: „Wissenschaft und Glaube sind vereinbar.“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Wissenschaft und Glaube sind vereinbar.“

Antwort: Die Wissenschaft unterscheidet sich in so einigen Punkten fundamental von der Religion.

Zunächst anzuführen wären dabei natürlich die vielen Behauptungen der Bibel bezüglich Kosmologie, Biologie, Psychologie, Geschichtswissenschaft etc., die von der Wissenschaft als falsch erkannt worden sind. Und die seither zumeist als „Metaphern“ o.ä. entschuldigt werden.

In der Wissenschaft werden fehlerhafte und unverlässliche Erkenntnismethoden nicht berücksichtigt. Das bedeutet, dass Glaube, persönliche Erfahrung, Offenbarung oder Autorität als Begründungen für Behauptungen nicht akzeptiert werden. Was in der Religion anders gehandhabt wird.

Auch betrachtet die Wissenschaft ihre Ansichten nicht wie die Religion als unumstößliche, ewige Wahrheiten. Sondern lediglich als die aktuell besten Erklärungen, die die verfügbaren Belege zulassen. Und die jederzeit revidiert werden können.

Es gibt also unaufhebbare Differenzen zwischen wissenschaftlichem und religiösem Denken, wenn es darum geht, was wahr ist und wie man das herausfindet.

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Argument #6: „Glaube ist etwas ganz Alltägliches. Man kann auch nur glauben, dass einen sein Partner liebt.“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Glaube ist etwas ganz Alltägliches. Man kann auch nur glauben, dass einen sein Partner liebt.“

Antwort: Die Behauptung hier lautet, dass es ganz normal sei, Dinge ohne Grund als wahr zu akzeptieren, und als Beispiel wird die Liebe genannt. Ist das wirklich so?

Denken wir über Liebe nach. Wir kennen die Arten, auf die Menschen romantisches Interesse und Liebe ausdrücken, und wenn wir wissen wollen, ob uns jemand liebt, tun wir das, indem wir aus seinem Verhalten Schlüsse ziehen.

Wenn wir an jemandem interessiert sind, scannen wir sein Verhalten, auf der Suche nach Belegen für romantisches Interesse.

Rein glaubensbasierte Rückschlüsse auf Liebe sind irrational und falsch

Blumenstrauß vom PartnerWarum denken wir, dass jemand, der auf der Straße mit Blumen in der Hand auf eine ihm völlig unbekannte Person zu rennt und ihr einen Heiratsantrag macht, nicht alle Tassen im Schrank hat?

Weil wir rein „glaubensbasierte“ Rückschlüsse auf Liebe als irrational und falsch erkennen; weil wir wissen, dass das nicht die Art ist, auf die Menschen zum Schluss gelangen, dass jemand sie liebt.

Wir gehen davon aus, dass unsere Partner uns lieben, weil wir Anhaltspunkte dafür haben. Wir tun das nicht völlig grundlos – und wenn doch, dann verhalten wir uns äußerst unvernünftig.

Glaube als Erkenntnismethode unbrauchbar

Wenn wir darüber nachdenken, wie wir in unserem Leben mit Behauptungen umgehen, wird uns nach und nach klar, dass diese Erkenntnismethode namens «Glauben» nirgendwo Verwendung findet.

Wir haben immer irgendwelche Anhaltspunkte, wenn wir etwas als wahr akzeptieren – und wenn nicht, dann erkennen wir das Akzeptieren der entsprechenden Ansicht in aller Regel als unvernünftig.

Spätestens, wenn man sie vor Gericht stellt und der Richter sagt «Es gibt keine Beweise, aber ich glaube tief in meinem Herzen, dass Sie schuldig sind», würden wohl auch die letzten Verfechter der Erkenntnismethode namens «Glauben» eingestehen, dass diese Methode keine gute Sache ist.

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Argument #3: „Atheismus ist auch nur ein Glaube.“

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Religiöse Argumente unter der LupeBehauptung: „Atheismus ist auch nur ein Glaube.“

Antwort: Nicht zwangsläufig. Wer nicht an Gott glaubt, muss nicht zwingend behaupten, es gebe keine Götter.

Wir als Nichtgläubige behaupten in der Frage nach Gott nichts, sondern nehmen nur die Behauptung nicht an, es gebe Gott, und müssen in der Folge an keinen unbegründeten Ansichten festhalten.

Würden wir behaupten, es gebe keine Götter, so würden wir etwas behaupten und müssten es begründen.

Analogie zur Verdeutlichung

Es gibt eine schöne Analogie zur Verdeutlichung: Stellen wir uns ein großes Glas mit lauter bunten Murmeln vor.

Davor stehen Person A und Person B.

MurmelglasA: «Ich denke, die Anzahl Murmeln ist gerade.»
B: «Das glaube ich dir nicht.»
A: «Aber es ist nicht bewiesen, dass die Anzahl ungerade ist!»
B: «Das habe ich auch nicht behauptet. Ich sehe nur nicht ein, warum du behauptest, sie sei gerade.»

Nicht an Gott zu glauben, ist nicht dasselbe wie zu behaupten, es gebe keinen Gott. Man kann auch einfach die gefällten Urteile anderer Leute ablehnen und keine ungerechtfertigten Behauptungen in den Raum stellen.

Schuldig oder nicht schuldig?

Es ist in diesem Zusammenhang zudem hilfreich, sich vor Augen zu führen, wie Gerichte vorgehen. Wird jemand des Mordes angeklagt, so lautet das Urteil nach dem Prozess nicht «schuldig» oder «unschuldig», sondern «schuldig» oder «nicht schuldig».

Das Gericht versucht, herauszufinden, ob es gute Gründe gibt, von der Schuld des Angeklagten auszugehen. Findet es keine, so wird der Angeklagte nicht für unschuldig erklärt, sondern es wird festgehalten, dass es keine guten Gründe gibt, ihn für schuldig zu erklären. Und dann hat er vernünftigerweise keine Verurteilung verdient.

Genau so sollte auch in der Frage nach Gott vorgegangen werden.

Die Christen klagen Gott der Existenz an, und wir Nichtgläubigen befinden ihn aufgrund mangelnder Belege nicht für schuldig.

Wenn uns dann die Christen vorhalten, wir hätten aber nicht bewiesen, dass er unschuldig sei, können wir nur mit den Achseln zucken und darauf hinweisen, dass wir das nicht behaupten und es kein guter Grund für eine Verurteilung ist.

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Ergänzung: Stichwort Theorie

„Theorie“ hat zwei Bedeutungen.

  1. alltagssprachlich: vorläufige Hypothese, Idee, Mutmaßung.
  2. wissenschaftstheoretisch: fundiertes, kohärentes, bestätigtes, nicht-falsifiziertes Aussagensystem über einen Teilbereich der Realität. „Theorie“ ist die höchste, zuverlässigste Stufe der wissenschaftlichen Modellbildung. (Beispiele: Geldtheorie, Atomtheorie, Keimtheorie, Evolutionstheorie)

Kreationisten verwenden irrtümlich die Definition 1 auf die Evolutionstheorie (eine Theorie der Definition 2). Sie gebrauchen fälschlich die alltagssprachlichen Bedeutung des Wortes „Theorie“, um Zweifel an der Glaubwürdigkeit des wissenschaftlichen Modells beim Hörer zu wecken. Viele kennen die unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes nicht.

Die gemeinsame Abstammung der Arten ist durch ein dichtes Netz gegenseitig stützender Evidenz aus Dutzenden Fachrichtungen als Tatsache nachgewiesen.

Die gemeinsame evolutionäre Abstammung ist genau so solide gesichertes Wissen, wie die Erdlaufbahn um die Sonne. Und es wäre genau so absurd und ein ebenso überwältigendes Zeugnis der eigenen Ignoranz, es abzustreiten. (Quelle: Jori Wehner via Facebook)