Argument #34 – Metapher: „Man muss die Bibel an Stelle X bildlich interpretieren.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - Metapher-ArgumentBehauptung: Das Metapher-Argument – „Man muss die Bibel an Stelle X bildlich interpretieren.“

Antwort: Woran macht man so etwas fest? Es ist bekannt, dass damalige Autoren bisweilen keinen großen Wert auf eine Unterscheidung von Fakt und Fiktion legten. Aber wie erkennt man an einer Bibelpassage, die nicht klar als Gleichnis o.ä. markiert ist, dass sie nicht wörtlich gemeint ist?

Richtig: Das lässt sich nicht erkennen.

Wenn man irgendeine Stelle zur Metapher umdeklariert, braucht man dafür objektive Kriterien.

Hat man die nicht, so kann man ab sofort nicht mehr unterscheiden, was die Bibel denn wörtlich meint und was nicht.

Wann ist eine Metapher metaphorisch gemeint? Und wann nicht?

Wort GottesDa es nie objektive Kriterien gibt, wenn eine Bibelstelle zur Metapher umdeklariert wird, muss man solche Argumente als ad hoc-Ausreden zurückweisen.

Die einzig und allein deswegen vorgebracht werden, weil die Wissenschaft nachgewiesen hat, dass sich die Bibel in einigen Punkten geirrt hat.

Wenn es einen allmächtigen Gott gäbe, der der Menschheit durch die Bibel akkurates Weltwissen vermitteln wollte, dann hätten die Christen schon vor der Wissenschaft erkannt, was er uns durch die Bibel mitteilen will.

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Argument #31: „Die Bibel enthält erfüllte Prophezeiungen.“

Argumente unter der Lupe

Religiöse Argumente unter der Lupe - ProphezeiungenBehauptung: „Die Bibel enthält erfüllte Prophezeiungen.“

Antwort: Es gibt viele Bücher und Menschen, die angeblich eingetroffene Prophezeiungen gemacht haben. Wäre das der Fall, so bedeutete es nur eines: Da hat jemand die Zukunft richtig vorhergesagt. Es würde nicht bedeuten, dass wir wüssten, woher der Prophezeiende sein Wissen hatte. Und es würde auch nicht bedeuten, dass jede andere Aussage dieses Buches/Individuums wahr ist.

Kriterien zur Überprüfung von Prophezeiungen

Wenn es um angebliche göttliche Prophezeiungen geht, sollte man zuerst sicherstellen, dass es sich bei der behaupteten Prophezeiung überhaupt um eine Vorhersage handelt. Irgendwelche Passagen aus dem alten Testament, in denen ein Ereignis geschildert wird, sind keine Vorhersagen (fragen Sie dazu einen schriftkundigen Juden).

In einem nächsten Schritt muss man sicherstellen, dass die Prophezeiung vor dem Ereignis gemacht wurde, das sie angeblich prophezeite.

Anschließend muss verifiziert werden, dass die Erfüllung der Prophezeiung als gesichert gilt und nicht erfunden werden konnte. Für die Autoren der Evangelien etwa war es kein Problem, ihre Geschichten so zu verfassen, dass sie zu den angeblichen Prophezeiungen aus dem AT passten.

Die Prophezeiung muss so spezifisch sein, dass sie nur durch ein einziges ganz spezifisches Ereignis erfüllt werden kann. Zu sagen, dass es irgendwann irgendwo einmal Naturkatastrophen und Krieg geben werde, bedarf keines göttlichen Wissens.

Sie darf nichts Alltägliches vorhersagen. Wenn ich in einer Gegend, in der Völker ständig Kriege führen, prophezeie, dass eine Stadt irgendwann einmal zerstört werden wird, ist das wahrlich nichts Göttliches.

Zudem darf eine Prophezeiung nichts vorhersagen, das Menschen hören und dann aktiv herbeiführen können. Wenn man einem Volk prophezeit, dass es irgendwann seinen eigenen Staat haben wird, und sich das dann irgendwann eines Tages erfüllt, dann ist das so spektakulär, wie wenn ich prophezeie, dass ich heute ein Steak essen werde, und mir dann im Restaurant eines bestelle.

Keine einzige biblische Prophezeiung erfüllt all diese Bedingungen.

Und zum Schluss darf ein Buch, das von einem allmächtigen, allwissenden Gott stammt, keine einzige falsche Vorhersage enthalten.

Die Bibel enthält aber mehrere davon: Zum Beispiel…

  • stellten sich den Israeliten auf dem Weg ins verheißene Land Gottes Vorhersage entgegen andere Völker in den Weg,
  • die Stadt Tyrus wurde wieder aufgebaut,
  • Ägypten war nie 40 Jahre lang unbewohnt,
  • der Nil trocknete nie aus,
  • und Jesus kam nicht zu Lebzeiten seiner Jünger zurück.

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